Der Proton ist nicht nur eine gute Ergänzung zum hauseigenen Neutron. Er bietet wirklich viele Module auf kl. Raum. Ich mag an den Semi-Modularen, wenn die Patchbay sich außerhalb der Modulbedienung befindet. So hat man neben dem Kabelchaos anderer Module noch etwas Ordnung und Regler-Erreichbarkeit.
Das Teil ist im Inneren sinnvoll vor-gepatcht. Mir gefällt die Wahl der Module u. überwiegend auch die der Patchpunkte.
Ich persönlich hätte mir CVs für Attack/Rel. der ARs gewünscht, oder von Att/Dec der ADSRs. Das wäre so toll gewesen, weil es einfach selten vorkommt. Auch Delays einer oder mehrerer Hüllkurven und LFOs wären cool, aber wohl zu viel verlangt. Ich hätte dafür aber gern auf andere Extras verzichtet. Ein Decay zu modulieren bietet einfach enorme Möglichkeiten.
Bei der Fülle an Funktionen sind die Steuerbarkeiten der ARs und LFOs leider durch Shift-Funktionen realisiert worden. Aber auch das ist dem Platz geschuldet und demnach ok. Dadurch zwar nicht vollkommen intuitiv live bedienbar, aber dann nutzt man halt einen LFO/AR fest und die weiteren für Live-Rating usw. Demnach gibt es nix zu meckern! Die Shift-Funktionen sind zudem gut umgesetzt. ich habe das sofort ohne Anleitung kapiert. Die Eisntellunge werden durch farbige LEDs (rot und blau) markiert. Rot für den einen LFO, blau für den anderen. So aich bei den ARs. Gut und übersichtlich gelöst :))) Geht leicht von der Hand!
Im Vergleich zum Neutron sind die Potikappen geschrumpft. Auch hier notwendig, weil das Gerät so viele Module beherbergt. Doch sind die Potikappen nicht so klein wie bei TipTop oder Pico Modulen, oder dem Moog Mavis. Sie liegen größentechnisch dazwischen. Diese Größe würde ich mir bei manchem anderem Modul wünschen. EIn guter Kompromiss. Für manch einen werden sie zu klein sein. Aber der Platz drumherum genügt (sie stehen nicht zu eng zueinander). Ich bin damit vollends zufrieden und habe andere Module die mehr Platz bieten: Und da der Proton eher eine günstige Ergänzung im Modularsystem ist passt mir das sowieso.
Die OSCs sind andere als die vom Neutron. Das fand ich zunächst schade, aber beim erneuten Test änderte ich die Meinung ins Gegenteil. Da der Proton auch als Erfgänzung zum Neutron gedacht ist machen klangliche Unterschiede durchaus Sinn. Er kann sanft klingen, aber bei hohen Filter- und Resonanzwerten finde ich ihn "harscher", was manchem gefallen wird und anderen weniger. Aber wie gesagt, man bekommt auch schöne warme Sounds hin.
Leider haben die Attenuatoren keine CV-Steuerung für Modulationen der Reglerstellung. Dies konnte Att1 vom Neutron. Aber dann weicht man halt auf einen VCA aus.
Die Hüllkurven klingen gut und machen Spaß. Sie haben gute EInstellwerte und sind flexibel zu handhaben. Das gefällt und bietet viele Möglichkeiten. Die beiden Filter parallel oder seriell zu bedienen macht fun und ermöglicht tolle Klänge und Drones. Auch dass beide Resonanzen CV-Steuerbarkeit bieten ist toll! (Beim Moog Mavis nicht). Drumsounds ließen sich auch gut erstellen. Schade allerdings, dass die beiden Filter keine wechselnde Flankensteilheit bieten. Da sind sie fest auf 12dB. Für Features wie Attack/Decay CV oder Flankensteilheiten hätte ich gern auf den Wavefolder verzichtet (hab ich eh extern). Lieber weniger Module aber dafür bessere Kontrolle der vorhandenen, sag ich immer! Klasse, statt Masse. Aber das sind subjektive Empfindungen oder welche die nach und nach aufkommen, wenn man tiefer in der Materie ist.
Im Ganzen ist der Proton top! Er macht Spaß und kann gut klingen. EIne relativ günstige Ergänzung für den einen oder anderen Eurorack Liebhaber oder Besitzer von semimodularen Synths, wie dem Neutron, Moog Mother, Pico-System etc.
Er wird heut ins Eurorack geschraubt und rundet mein eines System nahezu perfekt ab. Wer viel Geld und Platz hat kann jedoch höher zugreifen (würde ich zumindest tun).
Dn Nuetron wollte ich mit ihm austauschen, werde aber nach einem Abgleich nun beide behalten, auch wenn mir beim Neutron das Delay und Overdrive nie gefielen und demnach Platz verschwendeten. Er klingt aber einfach gut und hate gute Sweatspots, finde ich.
Die Sub-Oscs werden übrigens nicht hinzugemischt, sondern haben einen Mix-Regler der zwischen beiden OSC-Typen (OSC<->Sub) agiert. Das kenn ich so nicht, war zunächst verwirrend, ist aber cool :)
Die beiden OSCs sind schwer auf eine Frequenz zu bringen. Ist vielleicht aucnh dem geschudet, dass es keine "kontrollierten" OSCs sind, sondern vintage-analog. Wenn man lange Töne/Drones spielt und man will zwei OSCs auf gleicher Frequenz mischen, so bleibt eine Tonhöhenmodulation bestehen, ähnlich einem pitchmodulierendem LFO. Dies wirkt dann ggf. auch auf andere Modulationen. Beim Neutron verhielten sich dezente Schwebungen etwas anders vom Klang her.
Ich bin abr zufrieden, auch für den Preis von 400€. Der Preis dürfte noch fallen, aber ich konnte nicht warten udn wollte das 80TE Loch in meinem einen Rack füllen.
Die Faerbe gefällt mir auch sehr. Auch die des Neutrons. Viele überklebten das Gerät mit schwarzem Layout (langweilig :D ), aber wenn man sich an krassere/mutigre Designs gewöhnt, werden sie auf einmal ein Teil des Charakters und stechen in der Gewöhnung dann viel mehr hervor. So war das schon bei manchem Klassiker. Daher nicht immer gleich meckern, sondern offen zeigen und schauen ob die Zeit den ersten Eindruck vollkommen verändert ;) Bei mir war dies schon oft so im Leben :)
Kann den Proton an jeden empfehlen der wenig Geld/Platz hat oder einfach ein ergänzendes Supermodul wünscht. Auch für Modular-Neulinge bestimmt fett! Mit dem teil ist sau viel möglich! Mehr als mit den meisten semimodularen Synth. Wer es sich als Erstgerät anschafft, sollte unbedingt noch für ein gutes Effektgrät sparen. Zumindest ein gutes analog Delay oder so. Spart da nicht, denn erst mit Effekten am Ende der Kette ergeben sich ungeahnte Träume :)