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Engl E670FE-6L6 Special Edition

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Engl E670FE-6L6 Special Edition
15 190 zł
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The Universe of Sound in a Single amp
Finn89 20.02.2024
so lautete einst der Werbespruch für den Vorgänger den e670 Special Edition.
Und dies trifft auch auf die neue "Founder's Edition" zu.
Da ich die alte Version für kurze Zeit besessen habe, kann ich auch einen kurzen Vergleich ziehen.
Die offensichtlichsten Unterschiede vorab:
Im Vergleich zum alten Flaggschiff fehlen ein paar Features. So gibt es keinen Kabeltester mehr, die Möglichkeit zwischen
zwei angeschlossenen Boxen hin und her zuschalten, sowie die Umschaltung von 100 auf 50 Watt wurden gestrichen.

Nichtsdestotrotz ist dieser Verstärker immer noch vollgeladen mit Features für jede musikalische Situation.


Angefangen bei den Bedienelementen der Frontansicht:

Grundsätzlich kann jeder der Vier Grundkanäle (Clean, Crunch, Lead 1, Lead 2) in einem Modern oder Classic Modus betrieben werden.
Classic klingt sehr mittenbetont mit weniger Bässen und Höhen. Modern klingt deutlich härter mit entsprechend schärferen Höhen und Stärker ausgeprägten Bässen.
Für Clean und Crunch ziehe ich persönlich den Classic Modus vor.

Jeweils zwei Kanäle müssen sich einen EQ teilen wobei es für jeden der Vier Kanäle einen eigenen Treble Regler gibt.

Clean und Crunch können zusätzlich mit dem Mid Shift und Bright Button jeweils klanglich modifiziert werden.
Bereits bei diesen Kanälen stehen schon enorme Gain Reserven bereit, die mit dem Gain Boost noch erhöht werden können.
Es ist also schon hier anzuraten es nicht zu übertreiben wenn klassischere Töne gewünscht sind.
Gerade der Clean Kanal kann sehr schnell in einen Crunch übergehen wenn der Gain Regler auf über 9:00 Uhr steht.
Überhaupt reagiert der Clean Kanal je nach Gain Regler Stellung im Hinblick auf Zerr- Grad und Lautstärke sehr dynamisch auf die Anschlagsstärke der Hand.
Im Crunch Kanal lässt sich der Zerr- Grad dann auch schon bereits bis in High Gain Gefilde einstellen.

Lead 1 und Lead 2 widmen sich dann komplett der Welt der (High Gain) Zerrsounds. Ohne aktivierte High Gain Option lassen sich hier alternative Crunch Sounds einstellen.
Ist diese aber aktiv geht es sehr schnell zur Sache. Hier ist viel Feingefühl mit dem Gain Regler gefragt. Der Lead 1 Regler ist bei mir maximal auf 2:00 Uhr gestellt.
Im Lead 1 kommt dann auch der typische Engl High Gain Charakter zum tragen. Sehr Straff und definiert und schnell in der Ansprache. Ideal für schnelle Stakkato Rhythmus Passagen.
Trotzdem mit viel Bässen, sodass er auch mit aktivierten Depth Boost schnell sehr wuchtig werden kann. Hier empfiehlt es evtl. sich sogar den Bassregler auf 11 Uhr zu lassen.
Mit "Contour" kann der Sound dann im Tiefmittenbereich fetter oder mit "Mid Edge" im Hochmittenbereich noch durchsetzungsfähiger gemacht werden.

Lead 2 ist im Vergleich dunkler, mittiger und weniger aggressiv im Sound abgestimmt. Dieser bietet sich dann für Solis an.

In der Endstufensektion kann neben dem erwähnten Depth Boost und der Modern/Classic Funktion auch noch ein "Mega Low Punch" geschaltet werden. Dieser Hebt nochmals die Tiefmitten dezent an.
Zudem steht noch ein Reverb und zwei Parallele und ein Serieller Effektweg zur Verfügung. Das Noisegate ist angesichts der hohen Zerrgrade natürlich sinnvoll.

Was mir persönlich positiv aufgefallen ist, dass der Mittenregler im Lead Bereich sehr effektiv reagiert.
Somit lohnt es sich also auch bei der Klangregelung auszuprobieren.

Wer mit all den bis jetzt beschriebenen Klangvarianten noch nicht zufrieden ist oder förmlich erschlagen wird kann
mit dem 5. Kanal dem Tube Driver auch einen ganz puristischen Weg einschlagen. Dieser umgeht die komplette Vorstufe, lediglich die Presence Regler und der Depth Boost Zeigen hier noch Wirkung.
Hier lässt sich auch noch ein extra EQ aktivieren, der auf der Verstärkerrückseite bedient werden kann.
Der Tube Driver bietet sich somit perfekt für die Verwendung von Verzerrer Pedalen an.

All diese Kanäle und Funktionen (abgesehen von den Regler Einstellungen) lassen sich per Midi Pedal abspeichern.
Es empfiehlt sich also die zusätzliche Anschaffung eines Z.B. Engl Z9 oder Z12, will man diesen Verstärker praxisgerecht nutzen.

Noch Ein paar generelle Anmerkungen:

Der Verstärker ist sehr laut!
Das Master will definitiv etwas höher gefahren werden wenn sich der Klang richtig entfalten soll.
Andere Modelle von Engl sind da etwas gutmütiger (Savage Z.B)

Verarbeitung:
Die Regler Potentiometer sind teilweise etwas leicht! wackelig. Zumindest merke ich bei einigen etwas Spiel auf der Achse.
Dies habe ich auch bei einem anderen Engl Modell, es scheint sich hier also eher um eine Verarbeitungsphilosophie als um einen versehentlichen Mangel zu handeln. Es bleibt langfristig abzuwarten ob sich dies nach längerer Nutzung nachteilig auswirkt.
Bei einem Produkt dieser Preisklasse wurmt es mich aber dennoch, zumal das vor einigen Jahren bei Engl noch nicht vorkam.
Abgesehen davon wirkt die sonstige Verarbeitung sehr solide.

Kosmetisches:
Optisch ist der Verstärker hinreißend.
Die Regler Stellungen sind allerdings schwer auf Entfernung abzulesen.
Hier sollte also besser nach Gehör eingestellt werden.
Das Engl typische rote Hintergrundleuchten hätte etwas dezenter ausfallen können.
Diese Punkte verbuche ich aber unter Geschmacksache.

Zusammenfassung:
Viel Licht und nur sehr wenig Schatten.
Mehr klangliche Vielfalt bietet wahrscheinlich nur ein Modeling Verstärker.
Zudem bildet er auch hervorragend den Klanglichen Charakter der jeweils angeschlossenen Gitarre ab.
Für jeden Top40 Covermusiker der nicht auf Röhre verzichten will oder fürs Studio ein super Arbeitstier.
Von clean über rockige Crunch Sounds bis heftige Metal Sounds ist alles drin. Wenn man die Engl Soundphilosophie liebt versteht sich.
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Engl E670FE-6L6 Special Edition