Die Qualität bei Monocase spielt ganz sicher in einer höheren Liga, als das Gros vieler anderer Hersteller von Taschen! In meiner Laufbahn (Profi) hab ich mittlerweile bestimmt über 1.000¤ für Dergleichen ausgegeben und mich immer wieder über ein zerfransendes Innenleben, kaputte Reißverschlüsse, zu schmale oder schlecht positionierte Schultergurte, unsinnige Zubehörfächer, ständig verstimmte Instrumente oder Verkratzen beim Herausnehmen, hohes Gewicht, schlechter Tragekomfort, nicht Wetterfest und Ermüdungserscheinungen des Materials (bis hin zum abgerissenen Gurt) geärgert.
Den Langzeittest hat Monocase nach ein paar Monaten natürlich noch längst nicht bestanden, aber sollte sich der erste Eindruck weiterhin so positiv fortsetzen, wird mir einiges von den eben genannten Punkten ganz sicher erspart bleiben. Es ist offensichtlich, dass bei dieser Firma praktizierende Musiker arbeiten müssen, deren Erfahrungen tatsächlich in das Produktdesign mit einfließen.
Im Detail:
Die Polsterung - super - insbesondere Schockabsorber unten
Das Futter - super - sehr weich
Das System die Gitarre stets in die stehende Tasche ein- und auszupacken vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber m.M. nach total praktikabel. Die Reißverschlüsse sind quasi so angebracht, dass sie beim Ein- oder auspacken das Instrument nicht berühren - jedenfalls nicht im nüchternen Zustand (-;
Die Schultergurte - sitzt alles super auch beim Fahrrad fahren. Es gibt noch einen waagerechten Gurt, so wie bei manchen Rucksäcken
Wetterfest - ja (wohne in Hamburg & fahre Rad!)
Tragegriff - schön dick, lässt sich lange in der Hand halten. Fast schon wie bei einem guten Koffer.
Headlock System - besonders für Gibson Gitarren unumgänglich (nutze sie für L-4, ES-175 und J45) und nie mehr verstimmte g- oder d-Saite nach dem Transport!
Eigengewicht der Tasche - gut. Für mich bestmöglicher Kompromiss aus Polsterung (Gewicht) und hohem Tragekomfort. Der Grund, warum ich mich gegen Reunion oder Harvest entschieden habe.
NACHTEIL:
Leider, leider fehlt dieser Serie im Vergleich zur teureren "Vertigo" das letzte Quäntchen. Zwei Sachen: Der Tragegriff sitzt auf der "falschen" Seite (nämlich nicht links!), so dass man beim Abnehmen der Tasche vom Rücken quasi immer ins Leere greift. Wer kann, am besten selbst praktisch im Laden ausprobieren!
Zweitens: Das Zubehörfach ist zwar recht groß, aber asymetrisch und innen gibt es nur noch weitere Fächer für Kleinstkram. Also, Kabel, Gurt und Noten teilen sich ein großes Fach und je nachdem wie lang das Kabel, wie dick der Gurt, wie umfangreich die Noten, wird es darin schon mal recht eng und die Ecke der DIN A4 Mappe will manchmal nur sehr schwer hinter den Reißverschluss passen. Die Öffnung der Tasche befindet sich wie der Griff an der (unüblichen) rechten Seite des Bags. Und der Reißverschluss der Zubehörtasche lässt sich eben auch nur dort öffnen - nicht oben oder zusätzlich links. Das erfordert schon etwas Umgewöhnung!
Schluss:
Trotz der kleinen Schwächen, wäre ich ganz sicher all die Jahre besser beraten gewesen und vor allem wesentlich günstiger dabei weg gekommen, hätte ich mir doch mal viel früher so ein viel teureres aber eben auch überproportional besseres Gigbag gekauft. Bei hochpreisigen Instrumenten eigentlich ein Muss. Ich persönlich bin wirklich sehr gerne mit diesem Gigbag unterwegs, weil der Tragekomfort so viel besser ist als alles was ich bisher hatte und weil ich für meine mir teuren Schätzchen ein super sicheres Gefühl habe!