Das Yanagisawa B-WO1 ist das Nachfolgemodell des B-901.
Ich benutze es in der Orchestermusik (sinfonisches Blasorchester mit Repertoire von Op bis Pop) und beim Spiel in kleinen Ensembles.
Das Yanagisawa B-WO1 spricht ausgezeichnet an. Alle Töne sind sofort da. Auch bei leiser Dynamik lassen sich die tiefen Töne problemlos anspielen, was besonders angenehm beim Ensemblespiel von Quartett bis Blasorchester ist.
Nach dem Thomann TBS-150 als meinem Einsteigerinstrument, bei dem das tiefe Cis immer ein Glücksspiel war und die tiefen Töne im Piano/Pianissimo schwerer anzuspielen waren, ist das Yanagisawa B-WO1 eine Wohltat. Das ist Barisax-Sound mit Leichtigkeit bei jeder Dynamik. Natürlich lässt sich auf dem Instrument auch ein satter, tragender Sound leicht erzeugen.
Das Instrument wiegt 6 kg und ist hochwertig verarbeitet. Die Mechanik ist leichtgängig. Die Palmkeys sind nicht verstellbar, das ist gut, weil es für weniger Mechanikgeräusche sorgt. Eine Vorrichtung zum Einführen einer Marschgabel ist vorhanden.
Ein Yanagisawa 5 Mundstück liegt bei, das einen vollen, direkten Ton macht. Wer nicht auf Blattschrauben aus Metall steht, müsste sich eine andere Ligatur, z.B. die zum Yanagisawa-Mundstück passende GF-13M GD, zulegen. Von der Klarinette kommend, bevorzuge ich allerdings Mundstücke mit kleinerer Kammer wie das Otto Link 6* (hierfür braucht man aber dann die GF-10L GD Ligatur).
Blätter liegen nicht bei, müssen auf jeden Fall zusätzlich besorgt werden, sonst kann man das Instrument nach dem Auspacken nicht sofort anspielen. Gut funktionieren bei mir Vandoren 2,5 oder Vandoren Java 2,5.
Die Transportsicherung der Klappen durch Kork ist so sorgfältig gemacht, dass sich einer der Korkkeile für die Sicherung der Klappen der rechten Hand nicht einfach händisch entfernen ließ. Hier musste ich die Beinblende abschrauben um an den Korkkeil zu gelangen, was aber kein Problem war.
Der Koffer wiegt 10 kg ohne Instrument und ist hochwertig. Er hat die Maße 115 x 39 x 27 cm und lässt sich auf zwei weichen Rollen transportieren. Nach Abklappen der Rückwand durch zwei Reißverschlüsse kommen zwei Gurte zum Vorschein, mithilfe derer sich der Koffer auch wie ein Rucksack tragen lässt. Er ist mit den zwei beiliegenden Schlüsseln abschließbar. Innen ist ein großes Zusatzfach, in dem sich Wischer, Tücher, Blätter etc. verstauen lassen. Drei dünne Bohrungen für Stifte, Schraubenzieher etc. sind ebenfalls vorhanden.
Es liegen Korkfett, ein Poliertuch und ein Nackengurt bei. Der Nackengurt ist zwar etwas dicker als herkömmliche Nylongurte, wer aber nach zwei Stunden keine Striemen im Nacken haben möchte, sollte angesichts des Gewichts des Instruments und der nicht vorhandenen Vorrichtung für einen Standdorn lieber in einen gepolsterten Nackengurt investieren, z.B. mit Naturkautschuk, wie den Cebulla Strap für Saxofon.
Einen Stern Abzug gibt es bei den Features, da keine Wischer beiliegen. Angesichts des Preises für das Instrument hätte der Hersteller dieses kleine Feature ruhig beilegen können. So sind dann zusätzlich ein Wischer für den Korpus (z.B. Gewa Swab für Baritonsaxofon) und einer für S-Bogen und Mundstück (z.B. BG A31) erforderlich.
Zusammengefasst ein sehr gut verarbeitetes Instrument, mit dem jeder Ton bei jeder Dynamik leicht anspielbar ist. Blätter und Wischer dazu bestellt und schon ist man die super klingende Basis eines jeden Ensembles.