Den K 712 von AKG habe ich mir als Ersatz für den K 701 zugelegt, der mich zwar im Mittel-Hochtonbereich nach wie vor begeistert, aber im Bass einfach nicht zufrieden stellte. Mir klang er in den unteren Lagen einfach zu "dünn".
Am K 712 fällt zunächst einmal das in meinen Augen peppigere Design auf (bedingt durch die orangen Farbakzente), das sich in haptischen Details wie dem abnehmbaren Kabel und dem ledernen Kopfband fortsetzt. Lässt sich ersteres durch ein beiliegendes Spiralkabel ersetzen, so erhöht letzteres bedeutend den Tragekomfort, die Beulen im Kopfband des K 701 führten bei mir immer nach kurzer Zeit zu einem unangenehmen Druckgefühl.
Neu sind auch die gelgefüllten Ohrpolster, die ich aber beim Tragen nicht so angenehm finde, ich fühle mich dadurch ein bisschen eingeengt. Trotzdem trägt sich der K 712 aber sehr leicht.
Nun aber zum Wichtigsten, dem Sound: Der K 712 offenbart Schwächen in Mixes genauso schonungslos, wie es auch schon der 701 tat. Ist eine Stimme zu präsent aufgenommen, zischen die S-Laute, Becken und Triangeln werden nicht abgesoftet, sondern je nach verwendetem Mikro auch einmal harsch abgebildet. Im Gegensatz dazu hört man bei Gitarrensaiten aber auch noch das kleinste Ausschwinggeräusch, ohne dass die Höhen über Gebühr in den Vordergrund treten würden.
Im Mittenbereich klingt der K 712 fülliger, ohne aufzudicken, Stimmen haben nun genau das richtige Volumen, akustische Instrumente hören sich noch eine Spur natürlicher an als über den K 701. Echte Aufnahmeräume bildet der Kopfhörer auch wirklich groß ab, ohne zu übertreiben.
Traumhaft finde ich aber den Bass: Pauken und Bassdrums besitzen nun genau den Körper, den ich beim 701 immer vermisst habe, Orgelbässe "atmen" nun richtig. Hatte ich beim 701 den Bassregler beim Mastern eher zu weit aufgedreht, passiert mir das nun nicht mehr.
Gegenüber dem K 701 (und auch dem K 702, den ich auch schon einmal mit dem 701 verglichen habe), bedeutet der K 712 nun für mich einen enormen Fortschritt.