Das Bach 5V Mundstück hat außen einen normalen Trompetenschaft, das Innenleben ist aber eher wie beim Kornett oder Flügelhorn: sehr tiefer V-förmiger Trichter statt dem üblichen C-Kessel.
Einsatz und Klang
1) Trompete: Wenn man eine eher scharfe Trompete hat und man möchte den Miles Davis / Chet Baker Sound hinbekommen, ideal. Wie eine Höhenblende filtert das Mundstück die hellen Frequenzen aus. Es klingt zwar nicht wie ein echtes Kornett oder Flügelhorn, aber die Richtung stimmt. Auch Fanfarentrompeten in tief-Es kann man damit einen dünkleren Klang und eine bessere Tiefe verpassen.
2) Flügelhorn/Pless-horn/etc.
Wenn man ein Flügelhorn mit großer Mundstückaufnahme hat, kann man hier sehr gute Ergebnisse erzielen; der Klang wird weich und dunkel. Auch auf Fürst-Pless-Hörnern (auf denen man Flügelhorn-Mundstücke nicht verwenden kann, weil das Mundrohr viel weiter ist) bekommt man einen weicheren Horn-Ton hin.
Spielgefühl: Der Rand kommt mir dünner vor als z.B. beim 5A oder 5C, dadurch fühlt er sich für mich größer und flexibler an. Kommt mir entgegen, da ich Größeres (1.25C) vorziehe. Die Tiefe und Mittellage spricht hervorragend an, in der Höhe steigt der Widerstand merklich, also nichts für erste Simme im lauten Blasorchester oder in der Big Band.
Intonation: Man muss mit dem Stimmzug ein Stückchen weiter hinein, sonst ist die Grundstimmung leicht zu tief. Auf manchen meiner Instrumente werden manche Töne ab g2 tendenziell eine Spur tiefer, aber nicht schlimm.
Fazit: Ein sehr effektives Werkzeug zur schnellen Klangveränderung für Trompeten und andere Hörnchen mit ähnlicher Mundstückaufnahme.
PS: Neue Erfahrung: Auf einer meiner Pumpventil-Trompeten hat der V-Kessel eine Art Turbo-Effekt: Es geht irrsinnig viel Luft durch und der Ton wird in der Mittellage riesig, aber NICHT dunkel. Das Bach 1X klang z.B. viel dunkler. Der Effekt kann also im Zusammenspiel mit dem Instrument sehr unterschiedlich sein.