Der X32 von Behringer ist ja nicht ohne Grund so erfolgreich. Ich selbst hatte aber nach über 35 Jahren in Bands, dem Herumtragen von Equipment und den Rückenschmerzen am nächsten Tag keine Lust mehr auf große Pulte, deren schwere Cases und Verkabelungen. Da kam der X32 Rack gerade recht!
Schon im Mai bestellt, ungeduldig erwartet, und jetzt so langsam begriffen.
Die Features kann man ja auf der Homepage des Herstellers ausgiebig studieren, ich möchte sie hier nicht alle aufführen. Knapp zusammengefasst hat man einfach Alles iin 3 HE, was man braucht. Externe Effekte absolut überflüssig.
Die Bedienung würde ich nicht unbedingt als einfach beschreiben. Wer aber schonmal digital gemischt hat, und vor allem ein Routing gemacht hat, z.B. im Bereich Homerecording, der kommt intuitiv schon sehr weit. Ich hatte während der langen Wartezeit, bis das Teil endlich in Produktion ging und in Deutschland ausgeliefert wurde, reichlich Gelegenheit, mich mit der Bedienung durch die frei herunterladbaren Apps für iPad, Mac und iPhone zu beschäftigen. Am Gerät selbst würde ich wohl nie die Bedienung versuchen, solange eine der anderen Optionen besteht, lediglich das Setup fürs Netzwerk mit Vergabe der IP-Adresse geht dort schnell und einfach, dann über einen alten, angeschlossenen WLAN-Router mit iPAD synchronisiert, und es kann losgehen.
Bei den ersten Gehversuchen benötigt man etwas Zeit, bis man alle Optionen ausgewählt und gespeichert hat. Wenn man später Presets der einzelnen Kanäle abruft (z.B. Vocal, Kick, Snare etc.), geht es aber deutlich rasanter. Man darf eben nicht vergessen, dass in der alten, analogen Zeit ein Pult mit diesen Möglichkeiten gut 2 m breit gewesen wäre, das Effektrack 30 HE, und die Bedienelemente jenseits der 3000 gelegen hätten. Auch da ist ein perfekter Sound nicht in 5 Minuten gemacht!
Auf dem iPad lässt sich die Bedienung sehr übersichtlich gestalten, man kann über die Seiten mit den VU-Metern sehr schnell sehen, wo was passiert. Auch die Funktion "Sends on faders" für die MixBusse hilft beim Finden des richtigen Monitorsounds ungemein.
Ich habe den Mixer in einem Rack mit einer Anschlussplatte für 32 XLR-Buchsen, da er in meiner Band auf der Bühne steht. Die Signale kommen von Drums, Keys und der Front über 3 kleine Multicores à 6 Kanäle (the sssnake M6, auch genial), die Verkabelung erfolgt nur von vorn, ist so leicht und übersichtlich und selbst durch meine Bandkollegen zuverlässig zu erledigen.
Mittlerweile passt das gesamte Bandequipment (außer den Drums) in 2 SUVs, alle Teile sind handlich und kompakt, sodass auch wir alten Männer (s. 35 Jahre Banderfahrung) noch gerne auftreten, und am nächsten Tag auch noch zu gebrauchen sind.
Die einzige Peripherie, die noch mitkommt, sind die Behringer DEQ 2496 Ultracurve pro, die unseren Monitor equalizern und vor allem als Feedback-Destroyer arbeiten. Im X32 Rack sind zwar ausreichend viele 31-Band EQ´s vorhanden, aber die Feedback-Destroyer sind uns lieb geworden, damit kann auf der Bühne rockmäßig laut Stimmung gemacht werden, ohne Pfiffe zu ernten (außer aus dem Publikum ;-) )
Die Verarbeitung ist so aus dem Karton heraus sehr ordentlich, nix klappert, alle Schrauben fest, keine Kratzer. Wie das in ein paar Jahren aussieht, muss man abwarten, aber von der Anmutung her ist das Alles sehr solide und vertrauenswürdig.