Die Backup Singers von EastWest bieten einem die Möglichkeit, eigene Kompositionen mit individuellem Background-Gesang zu versehen. Die Soundqualität des Gesangs ist dabei aus meiner Sicht hervorragend und es ist verblüffend, was man so an Stimm-Modulationen mittlerweile per Keyboard/Midi steuern kann.
Ein besonderer Clou ist natürlich der Wordbuilder, mit dessen Hilfe man den Backgroundsängerinnen einen eigenen Text vorgeben kann. Wer aber glaubt, man gibt einfach den Text ein und alles wird gut, hat sich gehörig geirrt. Man KANN zwar auch einen normalen (englischen) Text eingeben, das Ergebnis ist jedoch meist nicht zu gebrauchen. Deutlich bessere Ergebnisse erzielt man mit der Programmeigenen Lautschrift. Tabellen mit einer Auflistung, welche Notation welche Laute erzeugt, findet man als PDF bei EastWest. Doch selbst dies bringt einen noch nicht ganz ans Ziel. Man kann und muss sehr viel mit individuellen Einstellungen arbeiten (wie lange klingt der Anlaut, wie lange ist der Übergang zum Vokal, wie verhält sich die gesungenen Silbe beim Halten und dann beim Loslassen der Taste? Einige Konsonanten sich generell ein Problem und es kann sein, dass man diese als eigenes Instrument auf einer Individuellen Spur einsetzen muss. Wenn man sich aber die Zeit zum Experimentieren nimmt, bekommt man auch recht schnell brauchbare Ergebnisse.
Also wer nach Plug&Play-Manier denkt:"Installieren, starten und ich habe meinen eigenen, perfekten Chor.", der wird wahrscheinlich schnell ernüchtert. Wer aber bereit ist, ein wenig Arbeit hinein zu stecken und ein bisschen zu experimentieren, die kann mit recht guten Ergebnissen belohnt werden.
Etwas nervig ist, dass die Software per iLok gesichert ist. Wenn man wie ich an mehreren Rechnern arbeitet (daheim stationär sowie unterwegs auf dem Notebook), muss man vor dem Wechsel am berechtigten Rechner diesen immer zuerst deaktivieren und den anderen aktivieren - oder man investiert noch mal 50,-EUR in einen iLok Dongle, der nichts anderes macht, als die eigenen Lizenzen zu speichern und führt diesen immer mit sich. Wenn man nur mit einem einzigen Rechner arbeitet, stellt sich das Problem nicht.
===================
Fazit
===================
Einfache Flächen wie Uhhhhs und Ahhhs sind überhaupt kein Problem und mit den Morphing-Tools kann man diese in gewissen Grenzen sogar per Modulationsrad fließend ineinander übergehen lassen. Der Wordbuilder bedarf einiger Beschäftigung und Einarbeitung, bietet aber sehr umfangreiche und interessante Möglichkeiten. Die iLok-Sicherung nervt allerdings.