Ich hatte mir drei noch fehlende Marine Band Classic in D, G und F bestellt.
Eine A hatte ich als Deluxe vor zwei Monaten bekommen, somit habe ich den direkten Vergleich.
Die F war die einzige von den vieren, die keinerlei Luftspalte zwischen den Reedplates und dem Kamm hatte. Selbst die Deluxe war auf Kanzelle 1 nicht dicht, die Classic in D war eine echte Zitrone (undicht auf 6 Kanzellen), und die G ging so.
Ich zerlege eigentlich jede Harp ersteinmal, zum Abrunden der scharfen Kanten etc.
Hierbei baue ich die Nagelung von Schalldeckeln und Reedplates auf M2 Verschraubung um, was sehr viele machen. Der Kamm wird an den Kanzellenöffnungen abgerundet, auf Sandpapier abgezogen und geölt . Nach ca. 1 Stunde Arbeitsaufwand pro Harp hat man ein schönes, individuelles Instrument.
Ich kann nur jedem, der feinmotorisch nicht so fit ist, empfehlen, sich gleich die Deluxevariante zu kaufen. Da hat man dann noch die "aufgemachten" Schalldeckel gratis dazu... die 18 Euro Mehrpreis sind gut investiert, obwohl auch bei der deluxe Undichtigkeiten auftreten können. Problematisch sind immer die unteren Kanzellen, Hohner hat bei den Marine Bands - anders als bei der Blues Harp - wohl ein etwas brutales maschinelles Verfahren, den Kamm zu bearbeiten. Auf der Unterseite ist das Holz am Ende der Zahnzwischenräume merkwürdig gestaucht, wo man um jeden Millimeter Dichtfläche doch dankbar wäre!
Die Hohner Blues Harps mit ihrem Kamm aus afrikanischem Hartholz (Doussie) haben diese Stauchungen nicht!
Ein gutes Instrument für Messing / Holz - Fans.
Trotzdem würde ich die Marine Band Classic wiederkaufen. Was für Sonny Boy I und II gut war, kann nun für mich wirklich nicht schlecht sein...