Zuerst muss erwähnt werden, dass ich bereits den kleineren Era 1 von Hughes & Kettner besitze und brauchte mich deshalb bzgl. der Anschlüsse und Bedienung überhaupt nicht umstellen, da Era 1 und Era 2 diesbzgl. identisch sind. Ich verstärke damit meine Westerngitarre (mit Anthem SL von L.R.Baggs) und meine Stimme über das Mikrophon Sennheiser e945. Dafür sind die beiden komplett ausgestatteten, identischen Eingangs-Kanäle mit XLR/6,3 mm-Klinke Combobuchsen an den Era-Verstärkern bestens geeignet und bzgl. der Anzahl der Kanäle völlig ausreichend.
Sehr oft verwende ich allerdings noch den Looper RC500 von Boss, wobei ich hier insbesondere die Rhythmus/Drum-Einheit gerne einsetze. Auch kommen gelegentlich noch eine weitere Gitarre und/oder ein Mikrofon dazu. In diesem Fall schließe ich dann alle Soundquellen an mein kleines ZED6X Mischpult von Allen & Heath und verbinde es symmetrisch mit den beiden XLR-Eingängen der Era-Verstärker. Auf Grund der symmetrischen Ausgänge des Mischpultes mit entsprechend hohen Pegeln erweist sich die Möglichkeit einer 10dB-Absenkung an den Era-Eingängen als sehr vorteilhaft.
Diese Konstellation könnte zwar auch direkt mit einem 5-kanaligen Akustik-Verstärker (z.B. Schertler JAM X) ohne Mischpult abgebildet werden, aber ich bevorzuge die höhere Flexibilität des Mischpults, insbesondere die Möglichkeit, beim Auftritt das Mischpult zum Einpegeln oder für Pegelanpassungen eher in meiner Nähe unterbringen zu können als den Akustik-Verstärker.
Der Era 1 erreicht in dieser Kombination schon einen ziemlich mächtigen und trotzdem sauberen und natürlichen Klang inkl. der Drums vom Looper, aber irgendwie konnte ich mir noch ein bisschen mehr Kraft und Punch für die Drum-Sektion vorstellen und habe mir deshalb den Era 2 zum Testen bestellt. Und der Era 2 hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt, der Klang und der Druck, den er in den tieferen Lagen erzeugen kann, ist einfach umwerfend. Dabei bleiben Präzision und Natürlichkeit genauso erhalten wie beim Era 1. Der Era 2 bleibt also bei mir, den Era 1 werde ich wohl mittelfristig verkaufen. Für den nächsten Gig werde ich mal den Era 1 über den DI-Ausgang des Era 2 verbinden, um damit quasi eine kleine PA-Anlage für eine gleichmäßigere Beschallung eines kleinen Saales zu erhalten.
Die Equalizer- und Effekt-Möglichkeiten sind für mich als Hobby-Musiker völlig ausreichend, wobei ich mich ehrlich gesagt bzgl. der Effekte auch nicht 100% kompetent für deren Beurteilung fühle. Gerne verwende ich auch den AUX-Eingang mit dem Gain-Control um z. B. mit einem Smartphone Musik abzuspielen. Auch das klingt entsprechend gut.
Das Gerät hat - wie auch der Era 1 - nur minimalstes Eigenrauschen, nach dem Einschalten wird lediglich ganz kurz der Lüfter aktiv, während des Betriebs hat er sich Wärme-bedingt aber noch nie eingeschaltet.
Obwohl mir eigentlich die „Wood“-Version optisch besser gefallen hätte, habe ich mich auf Grund der Empfindlichkeit des Holzes für die in meinen Augen robustere „Black“-Version entschieden. Außerdem könnte ein Kratzer mit einem schwarzen Edding schnell unsichtbar gemacht werden, falls der Kratzer denn stören sollte.
Ich verwende einen Lautsprecherständer, sodass ich für das Anschließen der Leitungen auf der Rückseite den Verstärker beliebig drehen kann. Auch erlaubt die geringe Höhe meines Ständers, dass Einstellungen auf der Oberseite des Gerätes leicht gemacht werden können. Kommt man allerdings nicht richtig von hinten an das Gerät, dann kann das Anschließen der Kabel etwas schwierig werden. Auch könnte die Beschriftung an den Drehreglern etwas größer und kontrastreicher sein, bei schlechtem Licht ist die Lesbarkeit etwas eingeschränkt. Aber das ist wirklich Jammern auf höchstem Niveau….
Ach ja, was mir noch ganz besonders gefällt: Das Produkt wird in Deutschland hergestellt und kommt nicht aus China!