Die Redbox 5 von Hughes & Kettner habe ich mir angeschafft um mit einer Ampsimulation - ohne Boxensimulation am Ausgang anliegend - direkt das Signal an die PA zu schicken. Dafür habe ich je nach Anforderungssituation drei Geräte in meinem Fundus (tech 21 SansAmp Tri A.C., Boss FDR-1 und FBM-1). Alle drei preamps sind ohne eine Boxensimulation in einer direkten Signalkette vor einer PA nicht zu gebrauchen. gerdae im Highgain sind besonders hässliche Resultate bezüglich des Klangs zu erwarten. Ganz anders mit der Red Box 5: Dieses sehr hilfreiche Tool ermöglicht es doch tatsächlich zum Gig zu kommen ohne schwer schleppen zu müssen und einen erstklassigen Sound zaubern zu können. Dieser durchaus unter orthopädischen Gesichtspunkten sehr wertvoll Beitrag zur Gesundheit eines Gitarristen lässt mich alleine sehr zufreiden zurück mit diesem Setup.
Hardware/Verarbeitung:
Das Gehäuse ist sehr robust gearbeitet. Keine hervorstehenden Schalter die abbrechen können, wenn die Box mal von einer 4x12er Box fällt oder so. Sehr Kompaktes Gehäuse, was zudem in einer netten Soft-Tasche (liegt bei) transportiert werden kann. Von Innen ist es - so gut es zu diesem Preis eben geht - gegen Einstrahlungen von Außen abgeschirmt (ich hatte bis jetzt keine Probleme). Die Box ist sehr handlich und kann platzsparend sicherlich auch im Innenbereich neben dem Speaker eines halboffenen Combos/einer Box platz finden. Der Batteriewechsel kann ohne weiteres Werkzeug durchgeführt werden (Standfüße sind gleichzeitig Schrauben, die per Hand gedreht werden !!!GANZ DICKES LOB AN DIE DESIGNER!!!). In meinem Fall nutze ich aber die Option die Red Box 5 mit Phantompower vom Pult zu speißen.
Sound:
Die Red Box 5 bietet tatsächlich unterschiedliche Soundmodi an bei denen sich doch auch ein hörbarer Unterschied einstellen lässt. Ob man nun das ganz Vintage und Modern nennen musste, sei mal dahin gestellt. Der Begriff Vintage ist in meinen Augen sowieso im deutschen Sprachgebrauch sehr strapaziert. Jedenfalls sind die Vorstellungen der Entwickler von einer Vintage-Box eher meine, wenn es darum geht einen satten Klang rüber zu bekommen. Die Moderne Option sollte Highgainfreaks besser gefallen. der Thru-Ausgang macht genau das, was er soll. Wenn also ein Gitarrenamp zum Monitor auf der Bühne genutzt werden sollte, habt ihr darüber die Möglichkeit euch das Mikrofonieren des Amps zu sparen. Die Red Box 5 kann da sicherlich einen erheblichen Beitrag zur Entrümpelung der Bühne beitragen. was der Mischer durch die Red Box gesendet bekommt ist soundtechnisch durchaus zu gebrauchen und stellt eine gute Ausgangsbasis für druckvollen Sound dar. Natürlich kommt es aber auch darauf an, was man da rein schickt, aber das ist eine andere Diskussion.
Features/Bedienung:
In meinem Anwendungsbeispiel hätte ich mir eine Stufenlose Regelung des Ausgangspegels gewünscht. Aber selbst mit den beiden Optionen ist die Red Box 5 gut zu gebrauchen. Durch das Gehäuse und die Ausarbeitung ist auch gewährleistet, dass die Red Box 5 an Ort und Stelle verweilt und nicht der Last der Stecker unter der Einwirkung der Erdanziehung nachkommt.
Alles in allem ein Klasse Teil und genu das, was ich zu meinen Setup gesucht habe. Eine richtig gute Alternative zur Mikrofonierung auf der Bühne ist ebenfalls zu attestieren. In diesem Punkt sollte man aber unbedingt für sich den Hörtest machen. Es gibt Konkurrenzprodukte die nicht so viele Optionen haben, aber eventuell die eigenen Soundvorstellungen besser treffen.