Ein EQ ist an sich nix Spektakuläres und dient für mich in erster Linie als Korrektur-Instanz, heißt: so wenig wie möglich verwenden (am besten gar nicht) und wenn, dann nur wegnehmen, was zuviel ist. In dieser Hinsicht ist der LR Baggs Align EQ (die Technik kennt man ja schon größtenteils aus dem tausendfach bewährten Para Acoustic DI) praktisch unverzichtbar. Ich verwende ihn eigentlich nur, um die Bässe und unteren Mitten meiner beiden Gitarren gegebenenfalls ein wenig zu zähmen und damit auch Feedback zu verhindern.
Das funktioniert super, ohne weitere klangliche Einbußen oder Dynamik-Defizite. Praktischerweise sind nämlich die einstellbaren Frequenzen gut auf das Spektrum einer akustischen Gitarre abgestimmt, so dass man gezielt und ohne viel Suchen/Herumdrehen eingreifen kann. Den Notchfilter kann man bei Feedback - diesmal mit Herumdrehen, bis die koppelnde Frequenz identifiziert ist - im Notfall ja noch immer einsetzen. Ansonsten lasse ich den ebenfalls ziemlich praktischen High Pass Filter auf 80 Hz und das Pedal wie es ist. In Kombination mit dem aus gleicher Serie stammenden Align Session ergibt das einen unaufdringlichen Sound-Verbesserer, den man nicht missen möchte, weil er praktisch mit allen Problemchen fertig wird, die sich nun einmal ergeben können, wenn man die Akustische verstärkt.
Verarbeitung wie bei LR Baggs gewohnt vorbildlich, Bedienung ebenso (die Kleinheit der Regler stört mich nicht, weil ich sie im Normalfall nur einmal anfasse), Phasenschalter gibt's obendrauf (obwohl das auch meine Tonabnehmer hätten), keine nennenswerten Nebengeräusche und im Gegensatz zum Para DI stromversorgungstechnisch und auch sonst problemlos in ein Pedalboard Setup integrierbar.
Fazit: LR Baggs macht das seit mehr als 40 Jahren, und die wissen schon, was sie tun.