Ich hatte wie viele hier die Qual der Wahl zwischen dem G30 und dem deutlich teureren G50. Da ich aber weder auf riesigen Bühnen spiele, noch durch Betonwände spielen muss, habe ich mich aus folgenden Gründen für das G30 entschieden:
1. das einfachere Klinke zu Klinke Kabel, das man sich gut selbst bauen kann, je nach Gitarre sind nämlich unterschiedliche Längen und Steckerformen (gerade/Winkel) sinnvoll. Der 4pol Mini-XLR des G50 ist fummelig und unsinnig da nur 2 Pole belegt werden.
2. Der kompaktere Empfänger des G30 der besser aufs Pedalboard passt
3. auf das aufwändigere Display des G50-Senders guckt man beim Spielen auch nicht, die entscheidenden Anzeigen hat das G30 an Bord. Den Mute Schalter braucht man auch nicht, man kann den Sender auch einfach geräuschlos ganz aus- und einschalten. Gute Tuner haben ohnehin eine Mutefunktion.
Jetzt zum Kern: Was Sound und Übertragung angeht wüsste ich nicht was außer der Reichweite beim G50 besser sein sollte. Denn da gibt es beim G30 nichts zu meckern. Ein Unterschied zum hochwertigen Kabel ist nicht feststellbar. Puristen mögen da irgendwas finden, aber da gibt es im Signalweg mit Effekten nebst Kabeln deutlich größere Einflüsse.
Die Verbindung ist sofort aufgebaut, die Bedienung ist einfach, plug and play, die Batterie hält lang, die LED Anzeigen sind logisch und gut ablesbar. Der Sender ist leicht und richtet keinen Schaden an der Gitarre an wenn er mal vom Gurt dagegen schlägt (aber Vorsicht mit dem Gurtclip). Auch praktisch: Der Gürtelclip lässt sich um 90 Grad umsetzen, so hat man die Wahl wie das Gerät hängt und das Kabel verlaufen soll, seitlich oder nach unten.
Nachteilig: 1. der Batteriedeckel verriegelt SCHLECHT, wirkt nicht robust und ist mir bereits mehrfach aufgesprungen (also vorm Gig breiten Gummi drum !), 2. der am Gurt etwas schwer zu befestigende, zu starre Gurtclip. Dessen Befestigung am Sender (Plastik) lässt erahnen dass da etwas brechen könnte. 3. das Gerät stört in meinem Haus sporadisch das WLAN, wenn der G30 Sender nah an einem WLAN Empfänger ist. Aber auf Live Bühnen wird das wohl kaum ein Problem sein. 4. das beigepackte Kabel ist sehr starr aber man kann wie gesagt leicht ein eigenes passend machen.
Aufgrund der hervorragenden Soundqualität zum fairen Preis waren es eigentlich 5 Gesamtsterne. Klare Kaufempfehlung. Nach mehrwöchiger Nutzung ziehe ich jetzt einen Stern ab weil das Batteriefach echt nervt. Ich verstehe nicht warum Line6 da nicht reagiert, denn das Problem ist nicht neu.
Ansonsten: Kabellos gibt eben nicht nur mehr Auslauf für den Gitarristen, sondern gerade wenn es eng zugeht hilft es, nicht über das eigene Kabel zu stolpern.