Ich habe nun etwas mehr als 1 Jahr nach dem Kauf gewartet, bis ich eine Bewertung verfasst habe.
Habe den Amp mit mehreren verschiedenen Bässen (Ibanez, Schecter, B.C. Rich), aber auch mit verschiedenen Boxen (Hartke Hydrive 4x10, Harley Benton 1x15) gespielt. Im Live-Einsatz war er dabei auch.
Der Amp hat eine massive Durchsetzungskraft. Im Proberaum kann ich ihn bei Gain auf 12h maximal bis 10/11h aufdrehen. Anderenfalls hat der Rest der Band keine Chance. :)
Die 20 Jahre zuvor hatte ich immer Transistor-Amps. Weil leichter, weil billiger. Im Nachhinein ein Fehler. Der Orange ist kein Vergleich. Er klingt warm, wenn man möchte. Oder dreckig. Keine Schnörkel. Kein großer EQ. Braucht es aber auch wirklich überhaupt nicht. Er bleibt auch bei höheren Lautstärken noch clean. Lauter, als man es eigentlich braucht. Man bekommt ihn aber auch schnell in den Crunch, wenn man es darauf anlegt. Insgesamt hatte keiner meiner Transistor-Amps einen solchen Hammer-Sound!
Die Wartung wird günstiger als bei vielen anderen Röhrenamps. Habe mich vor dem Kauf mit einem Techniker unterhalten. Der Orange hat z. B. im Vergleich zu einem Ampeg SVT weniger Röhren und ist "technikerfreundlicher" verkabelt. Das verursacht weniger Kosten (Röhrenersatz) und Arbeitszeit (Verkabelung).
Der Amp hat keine Speakon-Buchsen. Die Klinkenstecker können ohne Widerstand gezogen werden (im Gegensatz zu Speakons). Allerdings kommt das i.d.R. nicht vor. Ich kann damit leben, keine Speakons zu haben.
Negativ:
Die Potis haben zum Teil eine große Wirkung auf den Sound. Finde sie subjektiv etwas zu leicht gängig, dafür dass ein Verstellen um 1-2h sich stark auswirkt.
Es fehlt leider eine DI-Buchse. Die gehört meiner Meinung dazu, wenn man als Hersteller möchte, dass der Amp auch im Liveeinsatz gehört wird und nicht nur das vorm Amp mit DI-Box abgenommene Bass-Signal. Ich habe das Problem mit einer TAD F.A.N.T.A gelöst. Hat auch gepasst.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.