Es gibt mittlerweile sehr viele richtig gute Amp-Simulationen. Trotzdem sind sie meist nicht in der Lage, das Spielgefühl eines Amps im Raum überzeugend abzubilden. Die Simulation von Lautsprechern und Raum(-Physik) sind bislang die Schwächen der meisten Modeller. Hier springt das Ox-Stomp in die Bresche und schafft Abhilfe.
Eine genügende Anzahl an Cabs und Mics, in Verbindung mit guten EQs pro Mic und in der Summe, Raumsimulation in verschiedenen Konfigurationen in Stereo und Mono, Compressor, Plate Reverb, Delay machen hier ein richtig gutes und praxisnahes Paket an Features. Mit diesem Pedal und einer Ampsim oder einem Line-Signal von einem echten Amp kann man räumliche und beeindruckende Sounds in Studioqualität erzeugen. Das geht, was Dynamik, Transparenz, gefühlter Echtheit und Räumlichkeit (über InEars oder Kopfhörer), über das hinaus, was die bisher von mir genutzten Alternativen bieten konnten. Ich habe alle gängigen Alternativen ausprobiert. Dort kann man zwar Mikros virtuell verschieben, oder IRs mischen, etc, aber sie bleiben statisch. Hier bei der Ox hat man wirklich das Gefühl, daß der Speaker mehr Hub macht, wenn man tiefer in die Saiten greift. Das haben die anderen, allesamt IR-basierten Alternativen nicht geschafft.
Was man hier bekommt ist ein Sound, der einen absolut umhaut, ein Spielgefühl, das einen richtig packt und da die Qualität so gut ist, macht es richtig Spaß, mit den verschiedenen Cabs und Mics und Räumen zu experimentieren, anstatt immer die gewohnten Kombinationen (bspw. Vintage30/SM57/121) zu nutzen. Gerade die Räume und anderen Effekte sind das "Icing on the Cake", wegen dem ich wirklich nicht aufhören kann, die (aktuelle) Kombination von Tonex Pedal und OxStomp, zu spielen.
Einschränkungen sind:
-Kein Midi
-Etwas fummelige Bedienung über die Handy-App
-Die Ins 1+2 sind fest an Mic1 und Mic2 zugeordnet. In Konsequenz heisst das, wenn man ein Stereo-Eingangssignal durch die OX in der Breite erhalten will, muss man Mic1/2 100% Rechts/Links Pannen.
-Die Mics können in der vorgegebenen Position je Cab nicht verschoben werden, somit ist bspw. das SM57 sehr scharf. Aber dafür funktionieren und klingen die EQs richtig gut, um das so hinzubiegen, wie man es mag, oder man mischt ein R121 dazu, oder nimmt eben ein 421 stattdessen, das etwas wärmer klingt.
Ich habe lange auf dieses Produkt gewartet und kann es wirklich allen Musikern empfehlen, die nach einem inspirierenden und vielseitigen Tool für diesen Anwendungsbereich suchen. Es gibt auf diesem Niveau und mit diesem Level and Reaktionsfreude aktuell nichts vergleichbares.