Da die Gut-a-likes`s bisher nur von den Slappern richtig entdeckt wurden, möchte ich als Jazzer einen Erfahrungsbericht geben. Habe mit diesen Saiten ausgiebige Erfahrungen gemacht, auch mit "Fat Black" und "Vintage", da ich als Freund des 50`s Double Bass Jazz Sound schon früh mit den Problemen der Darmsaiten konfrontiert war, namentlich mit dem unberechenbare Stimmverhalten.
Diese Saiten leben erst und ihr Klang entfaltet sich erst richtig bei einer hohen Saitenlage, also "high action", wie dies auch früher bei Darmsaiten üblich war. Das heißt: 13-14-14-12 und bedeutet natürlich vermehrtes Üben zur Intonation und gewisse Einschränkungen bei der Virtuosität des Spieles; dafür entwickelt sich als Belohnung allmählich ein Sound, der m.E. derzeit nicht nur den Darmsaiten am ehesten nahe kommt, sondern auf seine Art auch besonders ist. Besonders ist eben auch, dass Bassisten bereit sind, das Spielen wegen des Klanges so zu lernen.
Beim Aufziehen bitte bedenken, dass die Saiten etliche Tage nachgestimmt werden müssen, bevor sie die Stimmung halten. Also erst auf dem Wirbel einige Windungen in Gegenrichtung wickeln, dann kreuzen, damit genug Platz vorhanden ist und es keine Einklemmungen im Wirbelkasten gibt. Saitenkurbel am besten gleich mitbestellen. Wem die E-Saite beim Aufziehen rausflutscht, der ziehe sie durch das Wirbelloch, erhitze das Ende etwas mit dem Feuerzeug (Vorsicht Spirituslack am Instrument) und drücke es mit einer Zange platt, dann kann es nicht mehr durch das Wirbelloch rutschen.
Ich ziehe die Saiten lieber ohne die Schaumstoffpölsterchen -also Knoten einfach im Saitenhalter einhängen- auf, bilde mir ein, dass das Attack so besser ist.
Namentlich die E-Saite braucht einige Zeit und die hohe Saitenlage und muss kräftig mit 2 übereinander gelegten Fingern gepizzt werden. Durchaus empfehlenswert ist aber auch eine umsponnene E-Darmsaite als Ergänzung. Dies gilt besonders für die "Didi Beck`s", bei denen die D- und G-Saite mit ihrem helleren Klang den Darm-D-und-G sehr nahe kommen, aber auch im Kontrast zur E-Saite stehen.
Die gut-a-like`s sind erschütternd und projizieren weit; im Gegensatz zu leise gespielten Stahlsaiten sind Beschwerden bei nächtlichem Üben im Haus garantiert. Dafür kann man (je nach Schlagzeuger) unverstärkt im Bandkontext gut mithalten.
Der Klang ist aus der Entfernung oder auf Aufnahmen noch mal ganz anders als neben dem Bass.
Der Preis ist unübertroffen. Neuerdings soll eine umsponnene Nylon-E-Saite erhältlich sein, so jedenfalls auf der Homepage des Herstellers. Als ich anfing, Kontrabass zu spielen, hätte ich nicht gedacht, dass diese einfachen Saiten mich so in ihren Bann ziehen würden.